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Daher lösen die griechischen Wahlen keine Aktienpanik aus

Der Makrostratege von Danske Invest, Jan Holst Hansen, wertet die bevorstehenden Wahlen in Griechenland nicht als größere Gefährdung für die europäischen Aktienmärkte und dänische Anleger.

Europa wird mit Spannung mitverfolgen, wenn die Griechen am 25. Januar zur Wahlurne gehen. Worst-Case-Szenarium ist, dass die Linkspartei Syriza die entscheidende Mehrheit gewinnt und von jenem griechischen Spar- und Reformkurs abweicht, der Voraussetzung für den Erhalt weiterer Finanzhilfen seitens der EU und des IWF ist.
 
Letztendlich kann das zu einem Austritt Griechenlands aus der Eurozusammenarbeit und einem potenziellen, wirtschaftlichen Zusammenbruch führen, eine Vorstellung, welche die Finanzmärkte früher bereits erschüttert hat, mit beträchtlichen Kurseinbrüchen zur Folge.
 
Laut Jan Holst Hansen, Makrostratege bei Danske Invest, dürfte die griechische Wahl und ihre möglichen Folgen nordischen Anlegern keine Sorge bereiten.
 
"Gegenüber der Schuldenkrise 2010-2011 ist Griechenland heute in höherem Maße ein gesonderter Fall. Obwohl ein griechisches Worst-Case-Szenarium an den Aktienmärkten vorübergehend durchaus größere Kursschwankungen auslösen könnte, wäre das fundamental gesehen kein größeres Problem. Die europäischen Wirtschaften sind durchaus in der Lage, die von Griechenland ausgehenden Wellen abzufangen", so Jan Holst Hansen.
 
Europa ist heute besser gerüstet
2010-2011 steckte die Schuldenkrise nicht nur kleinere Volkswirtschaften wie etwa Irland oder Portugal an. Auch große Wirtschaftsstaaten wie Italien und Spanien, in denen die Zinsen gleich jenen in Griechenland in die Höhe schnellten, gerieten in Bedrängnis. Aufgrund der unsicheren Aussichten erhöhten sich die Zinsen in Griechenland in den vergangenen Wochen zwar abermals markant, doch die italienischen Zinsen sprachen im selben Zeitraum nicht weiter an, was den Unterschied zwischen der heutigen und damaligen Situation recht gut verdeutlicht.
 
"Seither wurde der ESM - European Stability Mechanism - in der Eurozone etabliert, mit bis zu 500 Mrd. Euro, die zur Hilfe notleidender Wirtschaften vorgesehen sind. Auch hat die Europäische Zentralbank ein geldpolitisches Programm lanciert, das für den Ankauf von Staatsanleihen grob gesagt ungeahnte Mittel vorhält, um kriselnden, jedoch solventen Staaten wie etwa Italien und Spanien unter die Arme zu greifen, damit diese nicht wieder in die gleiche Situation geraten wie in 2011", erläutert Jan Holst Hansen.
 
Schließlich sind die europäischen Banken heute weitaus robuster als damals, denn sie sind mit mehr Kapital unterlegt und daher weniger anfällig.
 
In griechischen Aktien untergewichtet
Anlagebezogen reiht sich Griechenland heute unter den Schwellenländern ein und ist somit im MSCI Osteuropa enthalten. Der Anlagefonds Danske Invest Eastern Europe hält derzeit 5,6 % griechische Aktien, ist jedoch gegenüber der Benchmark, in der griechische Aktien 6 % ausmachen, untergewichtet.
 
"Zudem ist Danske Invest Eastern Europe in griechischen Finanzaktien untergewichtet, die in den vergangenen Jahren überaus volatil waren und von einem griechischen Euro-Austritt schwer in Mitleidenschaft gezogen werden würden", legt Chief Portfolio Manager Ole Gotthardt von Danske Invest dar.

Ungeachtet des Ausgangs der Wahlen in Griechenland wertet der Makrostratege von Danske Invest Europa aus Anlegersicht als recht positiv.
 
"Wir setzen nach wie vor darauf, dass die europäische Wirtschaft 2015 einen höheren Gang einlegen wird. Der sehr vorsichtige oder kurzfristige Anleger könnte das Risiko seines Portfolios im Vorfeld der Wahlen eventuell etwas verringern, indem er seine Ausrichtung auf europäische Aktien, nicht zuletzt südeuropäische Aktien, reduziert. Der langfristige Anleger jedoch sollte grundlegend an seinem Portfolio festhalten", so Holst Hansen.

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