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Jetzt sollten Sie die Gewinner sorgfältig auswählen

Während die Aktienmärkte in den letzten Jahren auf breiter Front erhebliche Kursteigerungen zeigten, wird die Entwicklung der nächsten Jahre vermutlich ungleichmäßiger und schwerer vorhersehbar sein.

Jetzt scheidet sich die Spreu vom Weizen. Eine Reihe der tonangebenden westlichen Aktienmärkte zeigten seit 2009 eine nahezu ununterbrochen steigende Tendenz. Allein in den letzten drei Jahren sind die breiten Aktienindizes MSCI USA und MSCI Europe um 62,1 bzw. 40,1 Prozent gestiegen, was nicht zuletzt auf die Lockerungen der Zentralbanken zurückzuführen war.

„Die Europäische Zentralbank stimuliert weiterhin die Wirtschaftsentwicklung in Europa, während die Federal Reserve der USA ihre Stimulierungspolitik höchstwahrscheinlich im Laufe dieses Jahres auslaufen lässt. Daher glaube ich, dass die tiefhängenden Früchte für Investitionen bereits gepflückt sind. Als Investor müssen Sie nun mehr auf eigenen Beinen stehen“, sagt Lars Skovgaard Andersen, Investitionsstratege bei Danske Invest.

Mehrere Enttäuschungen bei den Quartalsberichten des ersten Quartals 2015 aus den USA zeigen mit aller Deutlichkeit, dass man als Investor nun lernen muss, die Gewinner in den Wirtschaftszweigen zu finden. Das vierte Quartal 2014 zeigte noch eine sehr positive Entwicklung, aber seit Jahresende ist in den USA kein Wirtschaftszweig mehr den Erwartungen gerecht geworden.

Dem Investitionsstrategen zufolge muss man die im Hintergrund laufenden Mechanismen eines Wirtschaftszweigs sehr gründlich verstehen, um erfolgreich Aktien auszuwählen, die den allgemeinen Markt übertreffen – was auch als Stockpicking bekannt ist.

„Ein guter Stockpicker kennt die Dynamiken eines Wirtschaftszweigs und weiß, warum bestimmte Aktien mehr wert sind als die der Wettbewerber“, so Lars Skovgaard Andersen.

Gesundheit im Fokus

Im Gesundheitsbereich haben viele verschiedene Faktoren Einfluss auf den Gewinn eines Unternehmens. Bei Danske Invest verfolgt Senior-Portfoliomanager Claus Henrik Johansen schon seit 11 Jahren die Branchenentwicklung genau. Er hat seine eigene Strategie, um die künftigen Gewinneraktien dieses Sektors auszuwählen.

„Ich untersuche unter anderem, warum sich Unternehmen gut am Markt behaupten. Dazu muss ich wissen, was sich im Bereich der Regulierungen bewegt und dazu führen kann, dass es leichter oder schwieriger wird, die Zulassung für ein Produkt zu erhalten“, erklärte Claus Henrik Johansen.

Wenn ein Unternehmen ein neues Arzneimittel auf den Markt bringt, untersucht er mehrere Kriterien. Bei einem Medikament sind nicht nur dessen Wirkungen, sondern auch eventuelle Nebenwirkungen entscheidend dafür, ob es das Zeug zu einem Verkaufsschlager hat. Dann berechnet der Sektorspezialist die Anzahl möglicher Patienten und wie groß der zu erwartende Gesamtumsatz des Arzneimittels sein wird. 

„Ich besuche Krankenhäuser und spreche dort mit Fachärzten, um von ihnen zu erfahren, welche Produkte ihrer Meinung nach aktuell wie auf Sicht am stärksten am Markt gefragt sind“, erklärte er.

Großer Wert des Stockpickings

Der Bereich Gesundheit hat erhebliches Gewicht in den Anlageportfolios von Danske Invest. Der Fonds Danske Invest Global Stockpicking hat acht Pharmaunternehmen im Portfolio und diese haben im letzten Jahr einen Durchschnittsgewinn von 26,6 Prozent erzielt. Im Vergleich hierzu hat der MSCI Global Health Care im selben Zeitraum 15,6 Prozent erbracht – also ein Unterschied von 11 Prozent. Und allein seit Januar beträgt der Unterschied bereits fast fünf Prozent. Historische Gewinne sind keine Garantie für künftige.

Zu den Topgewinnern gehören das irische Unternehmen Shire, das unter anderem ADHS-Medikamente herstellt, sowie die amerikanische UnitedHealth Group, in den USA der größte Anbieter von Gesundheitsleistungen. Sie haben im Laufe eines Jahres Gewinne von 57,3 bzw. 51,3 Prozent erzielen können.

Im Kalender des Sektorspezialisten Claus Henrik Johansen nehmen Gespräche mit Unternehmen, am Telefon, bei Unternehmensbesuchen oder auf großen Gesundheitskongressen, viel Platz ein.

„Im letzten halben Jahr habe ich ein Viertel meiner Zeit in den USA verbracht, wo ich teils Besprechungen mit Unternehmen des Gesundheitssektors führte, teils mit Ärzten aus bestimmten Bereichen wie Krebs, Diabetes und Allergien gesprochen habe“, berichtete Claus Henrik Johansen.

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