DelClose

Taktische Asset Allokation 2013 02 13

Reduzierung von Aktien aus den Schwellenländern (GEM), halten aber weiterhin eine Übergewichtung auf globalen Aktien (5pp).

Wir haben GEM-Aktien verkauft, bleiben aber in Aktien übergewichtet (5pp). Wir beabsichtigen, das Risiko weiter zu senken. Wir haben ein neues Benchmark-Portfolio mit offenem Währungsrisiko in Aktien eingeführt. Wir gewichten Japan unter und Europa über. Im Bereich Unternehmensanleihen bevorzugen wir nach wie vor Hochzinsanleihen und gewichten lokale Schwellenländeranleihen im Vergleich zu Papieren in harter Währung über.

Das beschleunigte Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamt sich wieder und die jüngste starke Wertentwicklung von riskanten Vermögenswerten macht das kurzfristige Risiko-Ertrags-Verhältnis unattraktiver. Deshalb reduzieren wir mit dem Verkauf von Aktien unsere Ausrichtung auf riskante Vermögenswerte. Wir erwarten zu diesem Zeitpunkt keinen ernsthaften Wachstumsrückgang und auch keinen großen Einbruch am Aktienmarkt, aber eine aggressive Übergewichtung in risikobehafteten Papieren rechtfertigt sich unserer Meinung nach nicht mehr.
 
Die Weltwirtschaft erholt sich nach wie vor. Ende 2012 zog das Wachstum wieder an, was unter anderem auf von Krediten herbeigeführtes Wachstum in China zurückzuführen war. Die Aktivitäten im Immobiliensektor nahmen zu und schwappten auf die breitere Wirtschaft über, wie der starke Aufwärtstrend der monatlichen PMI-Zahlen verdeutlichte. Wir erwarten jedoch nicht, dass sich die chinesische Wirtschaft weiter beschleunigt. Unserer Meinung nach ist ihre Produktionskapazität nahezu ausgeschöpft und Peking wird seine Fehler von 2009 nicht wiederholen und die Wirtschaft erneut überhitzen. Da in jüngster Zeit extrem viele Kredite vergeben wurden, wird die Regierung diesen Anreizen erwartungsgemäß ein Ende bereiten und damit beginnen, recht bald eine straffere Politik zu verfolgen (was in der Taktischen Asset Allokation von Dezember 2012 bereits als potenzielles Risiko aufgeführt wurde). Folglich haben wir im Aktienbereich unsere positive Einstellung gegenüber den Schwellenländern zurückgenommen.
 
Die Eurokrise ist weiterhin auf dem Weg der Besserung, aber es gibt nach wie vor Risiken. Mario Draghi legte dar, dass die Finanzmärkte nicht mehr so fragmentiert scheinen und dass sich die Konjunkturindikatoren stabilisiert haben. Wir stehen der Eurozone ebenfalls konstruktiv gegenüber. Die private Binnennachfrage wird sich unserer Meinung nach 2013 moderat erholen. Das kann man derzeit jedoch noch nicht beobachten. Die Kreditvergabe bleibt angespannt und Privatinvestitionen laufen nach wie vor schleppend. In der Umfrage zum Kreditgeschäft der EZB geben die europäischen Banken jedoch an, dass nicht Kapital- oder Finanzierungsprobleme das Kreditwachstum hemmen, sondern der Wirtschaftsausblick. Sobald die Banken positiver in die Zukunft blicken, werden sie deshalb bereit sein, die benötigten Kredite zu vergeben. Die PMIs haben sich in jüngster Zeit nicht nur stabilisiert, sondern sind sogar angestiegen, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau. Die Konjunkturaussichten bessern sich also und die Unternehmen werden ihre Investitionen steigern. Wenn man der Umfrage zum Kreditgeschäft Glauben schenkt, ist es in diesem Szenario äußerst wahrscheinlich, dass Kredite zur Verfügung stehen werden. Deshalb sollte das Wachstum in den zyklischeren Segmenten der Wirtschaft innerhalb der Eurozone in ein paar Monaten erwartungsgemäß anziehen. Man sollte diese Region jedoch nicht allzu positiv einschätzen. Fiskalische Abhilfe ist weiterhin das dominierende Thema und die Fiskalpolitik wird dieses Jahr straff bleiben. Im Großen und Ganzen gehen wir davon aus, dass die Eurozone in der ersten Jahreshälfte ihren Weg aus der Rezession finden und in der zweiten Jahreshälfte moderat wachsen wird.
 
Der jüngste Arbeitsmarktbericht verdeutlichte, dass die US-Wirtschaft stabil ist. Nicht so sehr wegen den 157.000 neuen Arbeitsplätzen, die im Januar entstanden sind, sondern wegen den nach oben korrigierten Zahlen von 2012, wo im privaten Sektor im Vergleich zur ersten Schätzung fast 700.000 mehr Jobs geschaffen wurden. Auch andere wichtige Zahlen unterstützen die positiven Aussichten. Der ISM stieg im Januar an und die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gingen auf ein Niveau zurück, das etwas niedriger ist als vor dem Hurrikan Sandy. Außerdem bessert sich die Lage am Wohnungsmarkt weiterhin, was die Ausgaben des Privatsektors 2013 ankurbeln wird. Letztendlich war auch die Umfrage zum US-Kreditgeschäft im ersten Quartal in Ordnung, wenn auch nicht richtungsändernd. Die Fiskalpolitik wird dieses Jahr den größten Gegenwind verursachen. Der Steuerkompromiss von Anfang Januar bedeutet, dass die Fiskalklippe dieses Mal noch umgangen wurde, doch der Kongress muss sich immer noch darauf einigen, was auf der Ausgabenseite der Fiskalpolitik zu tun ist. Die Verbraucher müssen bereits mit höheren Steuern rechnen und wenn Teile – oder noch schlimmer – das gesamte Sequester implementiert wird, erwarten wir einen deutlichen Wachstumsrückgang. Das US-Wachstum hängt also entscheidend davon ab, wie die Schlacht zwischen einer strafferen Fiskalpolitik und der Erholung am Immobilienmarkt ausgeht. Wir bleiben bei unserer Ansicht, dass eine straffere Fiskalpolitik dem Wachstum mehr schadet, als die meisten bei einem langsamen Wachstum erwarten würden. Auch wenn wir die anhaltende Erholung am US-Immobilienmarkt anerkennen, erwarten wir kein überdurchschnittliches Wachstum und wir halten es nicht für unrealistisch, dass die US-Wirtschaft kurzfristig zurückgeht.
 
Alles in allem sind die Aussichten für riskante Vermögenswerte recht förderlich. Aufgrund der jüngsten starken Wertentwicklung von riskanten Vermögenswerten ist der Markt jedoch anfälliger für negative Ereignisse. Deshalb nehmen wir im Portfolio taktische Anpassungen vor, um Risiko und Ertrag abzugleichen. Anders ausgedrückt: Wir möchten für die Risiken angemessen kompensiert werden. Falls sich die Märkte in den kommenden Wochen gut entwickeln, werden wir erwartungsgemäß erneut riskante Vermögenswerte verkaufen. Für eine Erhöhung des Risikoprofils müsste der europäische Kreditzyklus wahrscheinlich eine deutliche Trendwende vollziehen, aber darauf legen wir uns im Voraus natürlich nicht fest.
 

Info

Noget gik galt.

Warning

Noget gik galt.

Error

Noget gik galt.