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Besseres Klima für Investoren bei japanischen Unternehmen

Japanische Aktien waren lange für Investoren nur schwer zugänglich, doch Druck von verschiedenen Seiten hat japanische Unternehmen veranlasst, das Klima für Investoren zu verbessern. Dies hat zu steigenden Aktienkursen geführt.

Investoren auf der ganzen Welt horchten auf, als der japanische Hersteller von Industrierobotern Fanuc in der vorigen Woche mitteilte, dass er eine Abteilung für Investor Relations einrichten und künftig Aktionärsversammlungen abhalten werde. Fanuc gehörte bisher zu denjenigen japanischen Unternehmen, die am meisten die Öffentlichkeit scheuten. Aufgrund der Ankündigung stieg der Aktienkurs um 13 Prozent und erreichte so den höchsten Stand seit 1976.

Die Ankündigung des Unternehmens erfolgte, nachdem einer seiner Großaktionäre, der Milliardär Daniel Loeb, öffentlich Druck gemacht hatte. Daniel Loeb hatte verlangt, dass das schuldenfreie Unternehmen einige seiner Aktien zurückkauft, um den Aktienkurs zu stützen.

Der Sprecher von Fanuc bestritt zwar, dass Daniel Loeb etwas mit den neuen Maßnahmen zugunsten der Investoren zu tun habe, doch darf man nicht vergessen, dass die japanischen Unternehmen auch von Seiten der Politik, sogar von Premierminister Shinzo Abe selbst, nachdrücklich zu größerer Investorenfreundlichkeit aufgefordert wurden.

„Japanische Unternehmen waren viele Jahre lang überkapitalisiert und verfolgten einen äußerst konservativen Ansatz. Wir haben daher seit langem gehofft, dass sie sich mehr öffnen und sich stärker bemühen würden, ein positives Klima für Aktionäre zu schaffen – also eine im Westen übliche Haltung zur Investorenpflege einnehmen würden, was ein wichtiger Punkt der sogenannte Corporate Governance ist. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Doch immerhin können wir sehen, dass die Dinge in Bewegung gekommen sind“, sagte Max Jul Pedersen, Senior Portfolio Manager bei Danske Invest Global Stockpicking.

Neuer Aktienindex motiviert die Unternehmen

Im Bestand des Fonds machen japanische Aktien derzeit etwa 11 Prozent aus. Wie der Name Global Stockpicking schon besagt, besteht der Fonds aus sorgfältig von Portfolio Managern ausgewählten Aktien.
Die japanischen Unternehmen neigten dazu, Vermögenswerte anzusparen. Jetzt werden sie zum Umdenken gezwungen. Denn sie möchten das Prestige nutzen, im neuen japanischen Nikkei-400-Index vertreten zu sein, und eines der Aufnahmekriterien für diesen Index ist gute Corporate Governance. Zugleich gilt es als Misserfolg, nicht im neuen Aktienindex vertreten zu sein. Merkmale wie Rückkauf von Aktien und Ausschüttung von Dividenden genießen bei den Unternehmen deshalb heute größere Aufmerksamkeit“, berichtete Senior Portfolio Manager Morten Falch, der kürzlich in Japan war, um Unternehmen zu besuchen, in die Danske Invest Global Stockpicking investiert.

„Investitionen in japanische Aktien stellen weiterhin erhebliche Herausforderungen dar, aber wir erleben auch, dass die Unternehmen jetzt zu verstehen beginnen, dass man als Investor keine geringere Rendite als bei den internationalen Wettbewerbern akzeptieren kann“, erklärte Morten Falch.

Nach Jahrzehnten eines langsamen Wachstums und Zeiten fallender Preise hat sich die japanische Wirtschaft in den letzten Jahren erholt.

„Hoffentlich trägt dies zu einer insgesamt optimistischeren Einstellung bei“, sagte Morten Falch und fuhr fort: 

„Japan ist eine Gesellschaft, in der es zur traditionellen Einstellung der Unternehmen gehört, keine Mitarbeiter zu entlassen, solange man Geld verdient. Man strebt nicht danach, es besser zu machen als im Vorjahr. Dies führt zum Stillstand und den Unternehmen fällt es schwer, sich aus diesem Vakuum zu lösen.“

Interessantes Unternehmen im Portfolio

Eines der Unternehmen, das seit mehreren Jahren im Fonds Danske Invest Global Stockpicking vertreten ist, ist das Bahnunternehmen JR East, das sich sowohl mit dem Bahnverkehr als auch dem Betrieb von Bahnhöfen beschäftigt.
 
„Bahnbetrieb ist kostenintensiv. Ein Teil der Erträge muss auch von den Bahnhöfen kommen. Aber der Bahnhofsbetrieb, wie wir ihn im Westen kennen, ist kein besonders einträgliches Geschäft. Erlebt man jedoch das Leben der japanischen Gesellschaft direkt vor Ort, so versteht man es besser. Die Menschen verbringen viel Zeit in den Zügen und Bahnhöfen. Als beste Wohnlagen gelten jene, die direkt an den Bahnhöfen liegen“, berichtete Morten Falch.

Und genau hier hat JR East einen entscheidenden Vorteil: Denn neben guten Bahnhöfen gehören dem Unternehmen auch Grundstücke und Immobilien im Umfeld der Bahnhöfe. 
„Trotz der Deflation ist es dem Unternehmen gelungen, die Mietpreise konstant zu halten. Real gesehen gelang es also, trotz des generellen Preisverfalls die Preise zu erhöhen“, fasste Morten Falch seinen Bericht zusammen.

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