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Brexit wird keine globale Krise auslösen

Europa steht eine Phase mit großer Unsicherheit bevor, aber der Brexit wird keine neue globale Krise verursachen.

Sowohl europäische Aktien als auch das britische Pfund profitierten in den Tagen vor dem EU-Referendum in Großbritannien von der steigenden Erwartung, dass die Briten letztlich für einen Verbleib in der EU stimmen würden. Doch am Freitagmorgen bot sich dem Markt ein anderes Bild.

Auf kurze Sicht ist das Ergebnis der Abstimmung gelinde gesagt unvorteilhaft für die Finanzmärkte - und die Kurstürze an den globalen und europäischen Aktienmärkten sowie beim britischen Pfund können erwartungsgemäß noch einige Zeit andauern. Dieser Ansicht ist Bo Bejstrup Christensen, Chefanalyst von Danske Invest.

„Auf etwas längere Sicht steht uns nun eine Phase mit großer politischer Unsicherheit bevor. Das wird unserer Meinung nach nicht nur die britische, sondern auch die europäische Wirtschaft in eine leichte Rezession bringen", erklärt Bo Bejstrup Christensen.

Die treibende Kraft dahinter wird aber nicht eine globale Krise wie in den Jahren 2008/2009 sein, sondern die politische Unsicherheit, die Zukunftsängste schürt.
„Die Unsicherheit führt dazu, dass die Unternehmen im Hinblick auf Investitionen und Neueinstellungen zurückhaltender werden", erläutert Bo Bejstrup Christensen.

Der globale Aufschwung kann sich fortsetzen
Seiner Ansicht nach gibt es aber doch Anlass für vorsichtigen Optimismus, wenn man die breite Weltwirtschaft betrachtet - unter anderem deshalb, weil das globale Bankensystem heute viel robuster ist als 2008 und 2009, als die globale Krise wütete.

„Hinsichtlich der breiten Weltwirtschaft sind wir etwas optimistischer. Wir gehen davon aus, dass insbesondere das globale Bankensystem den negativen Auswirkungen, die in den kommenden Wochen folgen werden, standhalten wird. Die britische Notenbank verantwortet die finanzielle Stabilität in England und arbeitet sowohl mit der europäischen als auch der US-amerikanischen Zentralbank zusammen. Das sollte das Bankensystem stützen - und auch die finanzielle Stabilität gewährleisten", meint Bo Bejstrup Christensen.

Während die Weltwirtschaft von einem Aufschwung in den USA, der sich trotz des Brexits unverdrossen fortsetzen sollte, profitieren kann, wird sich das Wachstum in China in der zweiten Jahreshälfte vermutlich abschwächen.

„Die chinesische Regierung hat das Wachstum angekurbelt und wird das unseres Erachtens auch weiterhin tun. Die Konjunkturspritzen werden lediglich nicht mehr so umfangreich sein wie in den letzten 12 Monaten", führt Bo Bejstrup Christensen aus.

Die enorme politische Unsicherheit, die den Märkten jetzt bevorsteht, sollte Anleger nicht dazu veranlassen, ihre Aktienbestände zum jetzigen Zeitpunkt aufzustocken.

„Wir bleiben abwartend. Denn auch wenn Aktien nach der ersten Reaktion auf den Brexit kurzfristig ihre Talsohle erreichen werden, werden sich globale risikobehaftete Vermögenswerte in der zweiten Jahreshälfte unseres Erachtens leider ebenfalls schwertun", sagt er.
 

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