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Populismus ist die größte Gefahr für Ihre Aktien

Danske Banks Chefstrategin Tine Choi zufolge stellt Donald Trumps Wirtschaftspolitik in vielerlei Hinsicht momentan das größte Risiko für die Finanzmärkte dar.

Ein Sturm an politischen und geopolitischen Risiken ist 2018 über die Finanzmärkte hinweggefegt und hat Kursschwankungen ausgelöst - von der Krise in der Türkei bis hin zu den Sanktionen gegen den Iran und Russland. Doch laut Tine Choi, Chefstrategin bei Danske Bank, ist das größte Risiko für die Finanzmärkte der Populismus, genauer gesagt US-Präsident Donald Trump, der an mehreren Fronten ein gefährliches wirtschaftliches Spiel spielt, um seine Popularität im Heimatland sicherzustellen.

„In Donald Trumps politischer Agenda geht es um die Erfüllung seiner Wahlversprechen, was an sich ja ehrenwert ist, aber ein steigendes Risiko für die Auslösung einer größeren Wirtschafts- und Finanzkrise mit sich bringt“, erklärt Tine Choi in der neuen Quarterly House View für das vierte Quartal 2018 von Danske Bank.

Das größte Defizit seit dem Zweiten Weltkrieg
Ende 2017 verabschiedete der US-Präsident ein Steuerpaket, das herkömmlichen konjunkturpolitischen Überlegungen widerspricht und das Wirtschaftswachstum und die wirtschaftliche Aktivität zusätzlich angeheizt hat.

„Mitten im amerikanischen Aufschwung führte Donald Trump die größte finanzpolitische Lockerung seit den 1960er Jahren durch - und das ist gleichzeitig auch die erste prozyklische Lockerung seit dieser Zeit. Andernorts stimuliert man die Wirtschaft normalerweise, um sie in Gang zu bringen, und nicht, um vom vierten in den sechsten Gang zu schalten“, meint die Chefstrategin.

Das Steuerpaket ist allerdings nicht finanziert. Das jährliche Haushaltsdefizit wird dem regierungseigenen Haushaltsbüro zufolge von 3,2 Prozent des BIP im Jahr 2016 auf 4,7 Prozent im Jahr 2019 steigen. Erweisen sich diese Schätzungen als richtig, wäre das Tine Choi zufolge das größte Haushaltsdefizit einer Volkswirtschaft mit Vollbeschäftigung seit dem Zweiten Weltkrieg.

„Falls die Anleger zu dem Schluss kommen, dass das ein Problem darstellt, hätte das Auswirkungen auf die Finanzmärkte“, stellt sie fest.

Zinserhöhungen können einen Schock auslösen
Außerdem kann das hohe Wirtschaftswachstum die Inflation schneller als erwartet in die Höhe treiben. Die US-Wirtschaft war selten stärker als heute, und es gibt aktuell so viele freie Stellen in den USA, dass alle arbeitslosen Amerikaner einen Job finden würden, wenn sie die entsprechenden Qualifikationen besäßen. Das kann die US-amerikanische Zentralbank (Fed) dazu zwingen, das Tempo der geldpolitischen Straffungen zu erhöhen.

„Seit der Finanzkrise hat die lockere Geldpolitik der Notenbanken mit rekordniedrigen Zinsen und großen Anleihekaufprogrammen dazu beigetragen, die Weltwirtschaft in Gang zu halten. Strafft die Fed die Geldpolitik schneller als erwartet, würde das vermutlich Turbulenzen an den Finanzmärkten hervorrufen. Bisher haben die Anleger die Erwartung in den Kursen eingepreist, dass die Fed sich mit den geldpolitischen Straffungen Zeit lassen wird“, sagt Tine Choi.

Trumps Politik hinterlässt globale Spuren
Neben dem Steuerpaket ist Donald Trumps Handelskrieg ein weiterer Auslöser für die anhaltenden Unruhen, die noch weiter eskalieren können. Trump hat unter anderem Strafzölle auf zahlreiche chinesische Waren verhängt, um amerikanische Unternehmen und Arbeitsplätze zu schützen.

„Donald Trump hat mit seiner Handelspolitik andere Länder dazu genötigt, ihre Wirtschaftspolitik zu verändern. Als Reaktion auf die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Handelskriegs hat die chinesische Zentralbank eine Kehrtwende vollzogen und lockert nun die Geldpolitik anstatt sie zu straffen. Doch das kann Herausforderungen mit sich bringen“, erläutert Tine Choi.

Sie weist auf eine potenzielle Kreditkrise in China hin, wo die Verschuldung seit der Finanzkrise explodiert ist und heute 250 Prozent des BIP ausmacht gegenüber 120 Prozent vor zehn Jahren.

„Eine Kreditkrise in China ist eine der größten Gefahren für die Weltwirtschaft, und die chinesischen Behörden konzentrieren sich schon lange darauf, das Kreditwachstum zu senken. Jetzt sind sie zu geldpolitischen Lockerungen gezwungen, die diese Bemühungen untergraben können“, erklärt sie.

Übergewichtung in Aktien bleibt bestehen
Zusammenfassend hat Donald Trumps populistische Politik Tine Choi zufolge uns also in eine Situation gebracht, in der die globalen wirtschaftlichen Interessenskonflikte und das Risiko für eine größere Marktkorrektur in letzter Zeit gestiegen sind. Trotzdem hält Danske Bank an ihrer Übergewichtung in Aktien fest.

„Trotz des steigenden Risikos ist weiter unser Hauptszenario, dass der globale Konjunkturaufschwung intakt bleiben wird und Aktien in den kommenden zwölf Monaten eine deutlich höhere Rendite erzielen werden als Anleihen. Die politischen Turbulenzen beeinträchtigen die Stimmung an den Finanzmärkten und es besteht das Risiko, dass sich das auf die wirtschaftliche Entwicklung ausweitet. Doch im Augenblick sehen wir dafür keine Anzeichen“, meint die Chefstrategin.

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Bitte kontaktieren Sie stets einen Finanzberater, wenn Sie eine Investition in Erwägung ziehen, und klären Sie ab, ob eine bestimmte Anlage zu Ihrem Anlageprofil passt.

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